Warum braucht es einen Werkzeugkasten für Gründungen im Journalismus?

Bei jeder Unternehmensgründung braucht es ein «Business Modell», ein unternehmerisches Ziel und einen Plan, wie diese Ziel rentabel (!) umsetzbar ist. Journalistische Neugründungen unterscheiden sich in zwei Aspekten von «normalen» Unternehmen: Zum einen hat der Journalismus eine Funktion in unserer Demokratie, Medien sind die «vierte Gewalt» im Staat, daraus ergeben sich Anforderungen wie die Unabhängigkeit der Redaktion bzw. das Offenlegen von Abhängigkeiten. Zum anderen befindet sich die Medienbranche durch die Digitalisierung in einem krisenhaften Umbruch. Alte Geschäftsmodelle funktionieren nicht mehr, auch die solidesten Strukturen bröckeln.

Doch in den letzten Jahren sind auch neue Modelle für heutigen Journalismus entstanden; Modelle, in denen die Technologie für die Menschen und die Sache eingesetzt wird (Beispiel Stichwort Crowdrecherche), in denen Community basierte Medien wachsen. Und es ist eine Bewegung entstanden, die eine systemische Lösung anbietet: den gemeinnützigen Journalismus als Ergänzung zu gewinnorientierten Medienkonzernen und den öffentlich-rechtlichen Medien.

Der Werkzeugkasten sammelt Wissen, Erfahrungen und Ideen von Gründer:innen und wird von allen, die ihn nutzen, weiterentwickelt. Ergänzt eure best practices oder worst fails, stellt die Fragen, die noch nicht beantwortet werden, aktualisiert, wenn ihr seht, dass ein Werkzeug nicht mehr auf dem neuesten Stand ist – der Werkzeugkasten ist offen, Open Source und agil.

Wer steht hinter dem Werkzeugkasten

Gemein mit der Redaktion von karla, einem 2022 gestarteten, gemeinnützigen, lokaljournalistischen Projekt in Konstanz, ist die Idee entstanden, einen Ort für Wissenstransfer und Erfahrungsaustausch für jounalistische Gründungen zu schaffen. Die Perspektiven anderer journalistischer Neugründungen in diesem Werkzeugkasten sollen einen erfolgreichen Start neuer Projekte wahrscheinlicher machen.